100
Jahre Seniorenbetreuungszentrum Glösa
20
Jahre Kooperation der MS - SHG "Offensiv" mit der
jetzigen gemeinnützigen Heim GmbH
1989
formierte sich die Multiple Sklerose Gruppe als
Gesprächskreis. Initiatoren waren Frau Dr. Linke und
der damalige Oberarzt aus der Nervenklinik Dresdner Straße,
wo auch die Treffen jeden Montag stattfanden. Mit
der Wende änderte sich vieles und die MS- SHG
"Offensiv" benötigte einen neuen Raum.
Karla Brümmer wohnte schon damals auf dem Gelände und so
bekamen wir kostenlos den Kulturraum des Waldhausen für
unsere Zusammenkünfte. Das
war bis Ende 1994 eine schöne Zeit! Die
Bewohner freuten sich jede Woche , wenn sich die Mitglieder
der Selbsthilfegruppe mit ihrem Schiffskoch, Herrn Vollmar
und dem dazugehörigen Seemannsgarn trafen.
Aus Dankbarkeit, durch uns eine Abwechslung im Alltag zu
haben, wurden wir mit Kaffee und Kuchen empfangen.
Es gab im Waldhaus eine kleine Küche für jedermann und
somit hatten die Bewohner jeden Montag von 14.00 Uhr bis
16.00 Uhr Besuch, wo sie oft eine Stunde davon mit den
"armen" Kranken im lustigen Kreis
verbrachten. Ganz
besonders schön waren die Zusammenkünfte mit anderen
Gruppen zum Fasching und die Sommerfeste im Garten der
Familie Dr. Brümmer, die stets unter einem anderen Motto
stattfanden.
Tische und Stühle bekamen wir vom Heim und bei Regenwetter
durften wir im Pavillon im Wald (frühere Waldschule)
feiern. Ein
halbes Jahr noch versuchten wir 1995 uns im Speisesaal zu
treffen, denn das Waldhaus wurde leer gezogen; doch eine
Selbsthilfegruppe hat sehr oft Gespräche, die in einem
geschlossenen Raum bleiben sollten. Und so siedelten wir in
die Kontaktstelle für Selbsthilfe um. Das
Waldhaus mit seinen schönen Erinnerungen ging uns nicht aus
dem Kopf und als es 2001 immer noch leer stand, fassten wir
Mitglieder der MS- SHG "Offensiv" einen
Plan, um den so geliebten Treffpunkt wieder zu Ehren kommen
zu lassen. In
all den Jahren waren wir gewachsen. Aus einem
Gesprächskreis wurden vier Gruppen und wir hielten in den
Schulen Aufklärungsunterricht über Behinderungen sowie
Sprechstunden im Krankenhaus ab.
Das nutzten wir aus und organisierten mit den Lehrern, der
Wirtschaft und der Bevölkerung eine Spendenaktion mit
Sportfesten.
Das Waldhaus sollte zu einem Haus für junge Multiple
Sklerose Kranke um- und ausgebaut werden und vor allem
behindertengerecht sollte es sein - mit vielen
Annehmlichkeiten für solche, die gern allen leben möchten,
jedoch nicht können. 2007,
am 14. Januar, war es soweit! Durch
die Initiative und dem Durchhaltevermögen kranker Menschen,
den Behinderten der MS- SHG "Offensiv" konnte das
Waldhaus eröffnet werden und die Bewohner fühlen sich bis
jetzt sehr wohl. Diese
Verbundenheit mit der gemeinnützigen Heim GmbH ist bis
heute geblieben. Zu jedem Sommerfest und Weihnachtsmarkt
präsentieren wir uns an einem Stand, wo wir unsere
Aktivitäten zeigen. Im
Gemeinschaftsraum des Waldhauses helfen Schwestern mit,
kleinen Feierlichkeiten für die Bewohner durchzuführen.
Die jungen dort lebenden Kranken werden vorbildlich bei der
Bewältigung ihres Alltages unterstützt.
Ein MS- Kranker wurden zum Beispiel in einer
Behindertenwerkstatt untergebracht.
Viele junge Betroffene werden durch ihr Kranksein in die
Isolation gedrängt. Das kann durch die vielen Initiativen
der Mitarbeiter in dieser Einrichtung nicht passieren.
Vielen Dank! Die
Verwaltung, unter Leitung des Geschäftsführers, Herrn
K.-F.- Schmerer unterstützt uns zu den
verschiedensten Anlässen.
So feierte die MS- SHG "Offensiv" Chemnitz ihr 20-
jähriges Bestehen im vorigen Jahr im Speissaal des
Haupthauses und wurde kostenlos von den Mitarbeitern
bedient.
Gäste waren die Oberbürgermeisterin Frau Barbara Ludwig,
Medizinaldirektor und Leiter des Gesundheitsamtes Dr. Monzer,
die Leiterin der KISS, der Vorsitzende des
Behindertenbeirates der Stadt Chemnitz und Multiple Sklerose
Kranke aus anderen Gruppen sowie Bewohner des
Seniorenzentrums Glösa.
Frau Brümmer, die Leiterin der "Offensiv",
bedankte sich bei Herren Schmerer für die gute
Unterstützung von Anfang an. Dank
des Mottos "Gemeinsam sind wir stark"
erreichte die SHG durch eine nie ruhende Leiterin viele
Auszeichnungen:
Die Annenmedaille des sächsischen Landtages, Eintragung in
das Goldene Buch der Stadt Chemnitz, Ehrenmedaillen des
Bundesverbandes der DMSG, verschiedene Auszeichnungen der
Landes Sachsen, Botschafter der Wärme, ...
Nicht zuletzt der
vom Bundespräsidenten, Herrn Christian Wulff, verliehene
Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland
an Frau Karla Brümmer für ihr Engagement für Multiple
Sklerose Kranke und Behinderte
gehört auch allen Menschen mit, die die Aktivitäten der
Leiterin mit ihrer Selbsthilfegruppe unterstützten und
unterstützen. Wir
hoffen auf weitere gute Zusammenarbeit und wünschen der
Einrichtung Seniorenbetreuungszentrum Glösa nochmals 100
Jahre zum Wohle alter, kranker und hilfsbedürftiger
Menschen. Karla
Brümmer |