Tipps für Sie

 

Multiple Sklerose verstehen

MS ist eine chronisch-entzündliche Krankheit des zentralen Nervensystems. Das Immunsystem greift Nervenbahnen an und schädigt diese mit der Folge, dass Funktionen des ZNS beeinträchtigt werden.
MS ist unheilbar, aber nicht tödlich, nicht erblich, nicht ansteckend. Der Krankheitsverlauf ist nicht vorhersehbar, verläuft meist in Schüben.
Mögliche Symptome sind Störungen der Koordination, der Verarbeitung von Sinneswahrnehmungen, der Motorik, des Gleichgewichts, der Sprache, der Blase und des Darmes sowie Erschöpfung, Zittern und unsicherer Gang.

 

(Bildquelle: Broschüre "Die MS-Pathologie" TEVA Pharma GmbH)
 
A. Das akute Schubgeschehen:
  1. Aktivierte fehlprogrammierte T-Zellen gelangen über die Blut-Hirn-Schranke ins ZNS.
  2. Fälschlicherweise richten sie sich gegen Körperzellen und schütten entzündungsfördernde Zytokine aus.
  3. Dadurch werden die Astrozyten aktiviert, gewebeabbauende und entzündungsfördernde Stoffe auszuschütten.
  4. Diese Stoffe greifen die Myelinscheide selbst und die Oligodendrozyten an ,die die Myelinscheide bilden.
  5. Die Myelinscheide kann ihre Schutzfunktion nicht mehr aufrechterhalten. Die Zerstörung der Nervenzellen beginnt. Bruchstücke der Myelinscheide bleiben in der Nähe der Nervenzellen. Es entsteht ein entzündliches Umfeld.

B. Die diffuse Entzündung:

  1. Durch den Abbau der Myelinscheide kommt es zu Bruchstücken, die sich in der Nähe der Nervenzellen anreichern.
  2. Dadurch werden Mikrogliazellen angelockt. Sie machen sich über die Abbauprodukte her.
  3. Die wandernden Mikrogliazellen tragen dazu bei, das entzündliche Milieu aufrechtzuerhalten und die Astrozyten erneut zu aktivieren.
  4. Die aktivierten  Astrozyten schütten nun wieder gewebeabbauende und entzündungsfördernde Botenstoffe aus.
  5. Somit werden Oligodendrozyten und die Myelinscheide fortlaufend angegriffen. Der Kreislauf kann von Neuem beginnen - die Zerstörung der Nervenzellen schreitet kontinuierlich voran.
(Text:  Beilage aus "Die MS-Pathologie" COPAKTIV von TEVA Pharma GmbH)
 

 


Fit im Kopf ?

Rund die Hälfte aller Menschen mit MS ist von kognitiven Störungen betroffen. Gezieltes Training kann helfen, die kognitive Leistungsfähigkeit zu erhalten und zu verbessern. Wichtig: Ein kontinuierliches Training - dabei gilt als Faustregel: Besser kurze Einheiten, dafür regelmäßig üben.

Warum ist kognitives Training für MS-Betroffene so wichtig?

Neurowissenschaftliche Erkenntnisse der letzten Jahre zeigen: Das Prinzip der sogenannten Plastizität des zentralen Nervensystems versetzt unser Gehirn in die Lage, verloren gegangene Fertigkeiten (wenigstens in gewissem Ausmaße) wiederzuerlangen und sogar neue zu erlangen. Das wirkt unser Leben lang, das heißt bei einem jungen wie auch alten Gehirn, bei einem gesunden wie auch bei einem durch Krankheit oder Unfall beschädigten.
 Wichtig sind dabei zwei Faktoren:
- Ein regelmäßiger "Input" - das heißt Üben - sowie Motivation - also Freude, Spaß und Erfolg beim Training. Das ermöglicht auch dem geschädigten Gehirn, wieder zu besseren Aufmerksamkeits- oder Gedächtnisleistungen zu gelangen.
 -Es kommt noch ein anderer wichtiger Grund dazu, warum kognitives Training für MS-Betroffene so wichtig ist: Es ist der nicht zu unterschätzende Effekt der Förderung einer positiven Krankheitsverarbeitung. Das Erleben von mehr Selbstkompetenzen bei der Bewältigung von MS-assoziierten Problemen hat positiven Einfluss letztendlich auch auf die Stimmung oder mögliche Depressionen. Der Betroffene erlebt sich auch weniger der MS und ihrer Symptomatik ausgeliefert; er kann etwas dagegen tun - nicht nur auf der motorischen, sondern eben auch auf der kognitiven Ebene. MS- Betroffene, unabhängig davon, ob kognitive Defizite diagnostiziert worden sind oder nicht, haben grundsätzlich über spezifische, computergestützte Trainingsverfahren die Möglichkeit, ihre geistige Leistungsfähigkeit zu trainieren und zu verbessern. 

Wie oft und wie lange muss ich trainieren, um einen Trainingserfolg zu sehen?

Das Prinzip ist, wie erwähnt, kurze, aber regelmäßige Trainingseinheiten zu absolvieren. Dabei sind 10 bis 15 Minuten pro Tag völlig ausreichend, Wichtig ist, möglichst oft am besten täglich zu trainieren. Außerdem wichtig: Gehen Sie schrittweise vor. Frustrieren und demotivieren Sie sich nicht selber, indem Sie Ihre persönlichen Ziele zunächst zu hoch ansetzen.

Kognitives Training ist nicht alles.

 Um das Gehirn fit zu halten, eignet sich jede Aktivität, für die man Köpfchen braucht: Strategiespiele, wie Schach zum Beispiel, Gedächtnisspiele, aber auch Lesen und Schreiben. Auch körperliche Bewegung und Ruhepausen sind wichtig.
Unter Stressbedingungen leidet die Konzentrationsfähigkeit. Die Übungen nicht übertreiben, das Training soll Spaß machen, dann  fördert es den positiven Trainingseffekt!

 

 

Mitteilung des "Patienten-Beirates":

Im Oktober 2014 wurde der neue Beirat MS-Erkrankter berufen.

Mitglieder des Beirates sind:

  • Herr Waldemar Krupka (Hoyerswerda), Sprecher Beirat MS-Erkrankter

  • Herr Frank Kuntsch (Torgau)

  • Herr Daniel Remsperger (Dresden)

 

 


 

Sie sind MS-krank und möchten etwas (innerhalb der Zuverdienstgrenzen) hinzuverdienen?

Es gibt ein Angebot, das vom Gesundheitsamt gefördert wird:

Solaris Werkstätte
Neefestr.88

bei Herrn Töpfer
Tel..   49 59 970

E-Mail:   toepfer@solaris-fzu.de

(Bei Bewerbung auf Verweisung vom Gesundheitsamt bestehen!)